Diskriminierungsbewusste & diversitätssensible Beratung
Die Weiterbildung "Diskriminierungsbewusste & diversitätssensible Beratung" richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus der Sozialen Arbeit, Verwaltungen, psychologische Berater*innen, (angehende) selbstständige Beratende sowie Fachkräfte im psychosozialen Kontext.
Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis für Diskriminierung und Diversität zu entwickeln und Beratungskompetenzen zu erweitern.
Sie lernen, in Ihrer Praxis einen inklusiven Raum zu schaffen, der alle Klient*innen respektiert und unterstützt. Diese Kompetenzen sind entscheidend für die Beratungsqualität und das berufliche Wachstum in einer vielfältigen Gesellschaft.
Integriert werden etablierte Beratungsansätze wie die Gewaltfreie Kommunikation und Transaktionsanalyse, angewandt auf Antidiskriminierung und Diversität. Dies ermöglicht ein ganzheitliches, praxisorientiertes Lernerlebnis. Die Weiterbildung legt Wert auf praxisnahe und interaktive Gestaltung. Neben theoretischen Inputs werden Übungen, Rollenspiele und Fallbesprechungen eingesetzt, um das Gelernte direkt in die Praxis zu übertragen. Teilnehmende können eigene Erfahrungen einbringen und in einem geschützten Rahmen reflektieren.
Termine | Grundmodule: 6 Tage zwischen 10.10. und 13.12.2025 Vertiefungsmodule + Abschlussmodul: 8 Tage zwischen 16.01. und 18.04.2026 jeweils Freitag 9-16 Uhr und Samstag 9-12 Uhr, genaue Aufteilung unten |
Veranstaltungsort | DHBW CAS, Bildungscampus 13, 74076 Heilbronn |
Teilnahmegebühr | Grundmodule 1-3: 900 €* Vertiefungsmodule und Abschlussmodul 4-7: 1200 €*
*inkl. USt. |
Aufbau der Weiterbildung
Die Weiterbildung ist modular aufgebaut. Sie beinhaltet sieben Module, die in drei Grundmodule, drei Vertiefungsmodule und ein Abschlussmodul eingeteilt sind.
Mögliche Buchungsformate:
- 3 Module (Grundmodule)
- 7 Module (Grundmodule, Vertiefungsmodule, Abschlussmodul)
Grundlagenmodule (GM)
Inhalt:
Dieses Grundmodul vermittelt Kompetenzen zur Erkennung und Bekämpfung von Diskriminierung und Rassismus und zur Förderung von Vielfalt. Es konzentriert sich auf folgende Kernaspekte:
- Identifizierung subtiler Formen von Diskriminierung und Rassismus im Alltag und Beruf
- Entwicklung einer diskriminierungs- und rassismuskritischen Haltung
- Strategien zum „Ally“-Werden und aktiven Einsatz gegen Diskriminierung bzw. für Vielfalt
- Erste Ansätze einer diskriminierungssensiblen & diversitätsbewussten Beratung entwickeln
Das Modul kombiniert theoretische Grundlagen mit interaktiven Methoden wie Simulationen, Fallstudien, Rollenspiele, Simulationen und Perspektivwechsel, um die Teilnehmenden für diskriminierungssensible Beratung und proaktives Handeln als Verbündete zu befähigen.
Termin:
- 10.10.2025, 9-16 Uhr
- 11.10.2025, 9-12 Uhr
Inhalt:
Dieses Grundmodul untersucht die Rolle Deutschlands in den ehemaligen deutschen Kolonien. Es konzentriert sich auf folgenden Kernaspekte:
- Erlernen der Mechanismen des Kolonialismus, die bis heute in der deutschen Gesellschaft aktiv sind
- Erkennen der heutigen Diskurse, um die Thematik zeitgemäß zu behandeln
- Einsatz der postkolonialen machtkritischen Reflexion in der Beratungstätigkeit
- Förderung einer post- & dekolonialen Perspektive
Das Modul kombiniert theoretische Grundlagen mit interaktiven Methoden wie historischen Analysen, Fallstudien und Perspektivwechsel, um die Teilnehmenden für postkoloniale Sensibilität und proaktives Handeln in einer von kolonialen Nachwirkungen geprägten Gesellschaft zu stärken.
Termin:
- 07.11.2025, 9-16 Uhr
- 08.11.2025, 9-12 Uhr
Inhalt:
Das Grundmodul befasst sich mit den Konzepten des kritischen Weißseins. Es konzentriert sich auf folgenden Kernaspekte:
- Untersuchung eigener Privilegien, Positionierungen & (Selbst- & Fremd-)Zuschreibungen
- Sichtbarmachung des eigenen Weißseins
- Erkennen der Auswirkungen auf gesellschaftliche Strukturen sowie auf die persönliche Begegnung
- Erhöhung der Sensibilität über Machtstrukturen, sowie Integration von rassismuskritischen Ansätzen im Beratungsalltag
Die Teilnehmenden lernen, ihr eigenes Weißsein kritisch zu reflektieren und Strategien zu entwickeln, um Diskriminierung & Rassismus aktiv entgegenzuwirken. Durch theoretische Inputs, Selbstreflexion, Rollenspiele und praxisorientierte Übungen werden die Teilnehmenden befähigt, ihre Position konstruktiv zu nutzen, um ein diskriminierungsärmeres Umfeld zu gestalten und als Verbündeter gegen Rassismus und sonstige Unterdrückungsformen zu agieren.
Termin:
- 12.12.2025, 9-16 Uhr
- 13.12.2025, 9-12 Uhr
Vertiefungsmodule (VM)
Inhalt:
Dieses Modul befasst sich mit den subtilen Formen der Diskriminierung im (beruflichen) Alltag. Es untersucht die Entstehung von Mikroaggressionen, ihren Nährboden und deren Zusammenhang mit minority stress.
Die Teilnehmenden lernen:
- Mikroaggressionen zu erkennen
- ihre Auswirkungen zu verstehen
- Strategien zu entwickeln, um Mikroaggressionen effektiv zu begegnen und entgegenzuwirken
Das Modul kombiniert theoretische Grundlagen mit interaktiven Methoden wie Fallanalysen, Rollenspielen und Selbstreflexion, um die Teilnehmenden für die Erkennung von Mikroaggressionen zu sensibilisieren und sie zu befähigen, aktiv gegen diese subtilen Formen der Diskriminierung vorzugehen. Dieses Wissen kann in der Beratung eingesetzt werden, um ein inklusiveres und stressfreieres Umfeld für Klient*innen zu schaffen und sie im Umgang mit Mikroaggressionen zu unterstützen.
Termin:
- 16.01.2026, 9-16 Uhr
- 17.01.2026, 9-12 Uhr
Inhalt:
Dieses Modul zielt darauf ab, die Fähigkeiten der Teilnehmenden im Umgang mit kultureller Vielfalt in Beratungssituationen zu erweitern. Es vermittelt theoretische Grundlagen und praktische Ansätze für eine kultursensible Beratung. Zentrale Lernziele des Moduls sind:
- Erwerb von Grundlagenwissen zu kulturellen Dimensionen und deren Einfluss auf Beratungsprozesse
- Entwicklung einer kultursensiblen Haltung und Reflexion eigener kultureller Prägungen zur Überwindung von Hemmungen und Barrieren in interkulturellen Kontexten
- Stärkung der Ambiguitätstoleranz und transkulturellen Kompetenz
Das Modul kombiniert theoretische Inputs mit interaktiven Methoden wie Fallstudien, Rollenspielen und Selbstreflexionsübungen, um die Teilnehmenden für kulturelle Unterschiede zu sensibilisieren und ihre inter- bzw. transkulturelle Beratungskompetenz zu stärken.
Termin:
- 13.02.2026, 9-16 Uhr
- 14.02.2026, 9-12 Uhr
Inhalt:
Dieses Modul befasst sich mit unbewussten Vorurteilen (Unconscious Biases) und deren Auswirkungen auf unser Denken und Handeln. Es untersucht die Entstehung kognitiver Fehlannahmen, insbesondere in Bezug auf Geschlecht, Herkunft, Kultur, Migration etc., sowie deren negative Folgen im sozialen und beruflichen Kontext. Zentrale Lernziele des Moduls sind:
- Verständnis der Entstehungsmechanismen kognitiver Verzerrungen
- Erkennen verschiedener Formen von Biases, insbesondere Gender, Racial, Cultural und Migration Biases
- Entwicklung von Strategien zur Reduzierung und Überwindung kognitiver Verzerrungen
- Wissen in der Beratungspraxis einsetzen, um eine reflexive Haltung einzunehmen, Vorurteile abzubauen und eine inklusivere Beratungsatmosphäre zu schaffen
Das Modul kombiniert theoretische Grundlagen mit interaktiven Methoden wie Selbstreflexionsübungen, Fallstudien, Simulationen und Gruppenanalysen, um die Teilnehmenden für ihre eigenen unbewussten Vorurteile zu sensibilisieren und Strategien zum Umgang mit kognitiven Verzerrungen zu entwickeln.
Termin:
- 13.03.2026, 9-16 Uhr
- 14.03.2026, 9-12 Uhr
Abschlussmodul
Inhalt:
Dieses abschließende Modul bietet den Teilnehmenden Möglichkeiten, ihre erworbenen Kompetenzen in diskriminierungssensibler und diversitätsbewusster Beratung zu präsentieren und zu reflektieren. Es konzentriert sich auf folgende Kernaspekte:
- Vorstellung und Diskussion individueller Abschlussarbeiten (Projektarbeiten, professionelle Selbstdarstellungen oder andere themenrelevante Vorhaben)
- Einholung und Geben von vertieftem Feedback zu den präsentierten Arbeiten
- Reflexion des persönlichen und kollektiven Lernprozesses über die gesamte Weiterbildung hinweg
- Entwicklung konkreter Strategien zur Integration des Gelernten in die eigene Beratungspraxis
Das Modul kombiniert Präsentationen mit interaktiven Feedback-Runden, Simulationen und Reflexionsübungen. Es schließt mit der feierlichen Übergabe der Zertifikate und einem informellen Networking-Teil ab, um den Übergang in die praktische Anwendung zu unterstützen.
Prüfungsleistung:
- Schriftliche Ausarbeitung und Präsentation des eigenen Konzeptes/Projektes oder einer professionellen Selbstdarstellung
Termin:
- 17.04.2026, 9-16 Uhr
- 18.04.2026, 9-12 Uhr
Weitere Informationen
- Sensibilisierung von Fach- & Führungskräften: beeinflusst positiv die eigene Haltung & Handlungssicherheit mit diverser Klientel
- steigert die Attraktivität Ihrer Organisation für divers-positionierte Kund*innen, Adressat*innen & Auftraggeber*innen
- steigert Ihre Fachlichkeit & Effektivität für bestehende oder zukünftige Antidiskriminierungsprojekte
- empowert Sie als Fach- & Führungskraft, Ihre Arbeit diskriminierungsfreier zu gestalten
- steigert Ihre (Ver-)Bindung mit Kolleg*innen, Mitarbeitenden & Adressat*innen mit einer anderen Herkunft & unterschiedlichen kulturellen Background
- steigert Ihre Attraktivität als Fach- & Führungskraft für zukünftige Arbeitgeber*innen oder Aufgabenstellungen im Bereich der Antidiskriminierung & Diversity Management
- ermöglicht Ihnen eine stressfreiere Arbeit im Umgang mit kultureller Vielfalt
- inspiriert & motiviert Sie an das Thema Vielfalt in Ihrer Organisation zu wagen und dranzubleiben
- ermöglicht Ihnen Ihr Projektvorhaben sowie eine mögliche Positionierung der eigenen Selbstständigkeit in der Antidiskriminierungsarbeit in einem geschützten Rahmen zu konzipieren (z.B. anhand der Prüfungsleistungen), mit Ihrer Peergroup zu reflektieren und diese weiterzuentwickeln
- Für Fach- & Führungskräfte aus der Sozialen Arbeit bietet die Weiterbildung die Möglichkeit, Beratungskompetenzen im Umgang mit diversen Zielgruppen zu erweitern. Sie lernen, Kinder, Jugendliche und Familien, sowie Team-Kolleg*innen aus verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten besser zu verstehen und zu unterstützen.
- Verwaltungsmitarbeitende profitieren von einem geschärften Bewusstsein für Diskriminierungsmechanismen in institutionellen Strukturen und lernen, zu einem inklusiveren Arbeitsumfeld beizutragen.
- Psychologische Berater*innen und selbstständig tätige Beratende können ihr Profil im Bereich diskriminierungssensibler Beratung schärfen und sich besser auf dem Markt positionieren. Sie erwerben Kompetenzen, die in einer zunehmend diversen Gesellschaft gefragt sind.
- Menschen, die in eigener (bestehenden oder entstehenden) Selbstständigkeit im psychosozialen und diskriminierungssensiblen Kontext ein Angebot auf dem Markt positionieren möchten, haben in Rahmen der Weiterbildung die Möglichkeit, dieses Angebot in einem geschützten Rahmen zu entwickeln und dieses über Feedbackschleifen von Peers und Referenten zu optimieren.
Die Weiterbildung ist nicht nur eine Investition in die berufliche und persönliche Entwicklung, sie befähigt die Teilnehmenden, in ihrer täglichen Arbeit zu einer offenen, respektvollen und inklusiven Gesellschaft beizutragen. Durch die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten werden Sie zu kompetenten und verlässlichen Ansprechpartner*innen in Fragen der Diskriminierung und Diversität.
- Hochschulabschluss in einem der o.g. Berufsfelder
- Alternativ: eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem (psycho-)sozialen oder beratenden Beruf mit mind. 2 Jahren Berufserfahrung
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein Zertifikat "Diskriminierungsbewusste & diversitätssensible Beratung".
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